INWED 2024: Internationaler tag der Frauen im Ingenieurwesen

Am 23. Juni wird der Internationale Tag der Frauen im Ingenieurwesen (INWED) begangen, um den bemerkenswerten Beitrag von Ingenieurinnen zum Beruf hervorzuheben und mehr Mädchen zu ermutigen, eine Karriere im Ingenieurwesen anzustreben.

Wir stellen Roberta vor, eine unserer Projektleiterinnen und die erste Ingenieurin, die wir eingestellt haben. Wir sprachen über ihren beruflichen Werdegang und was sie Berufsanfängern raten würde.

Das diesjährige Thema lautet #Enhancedbyengineering. Wie hat das Ingenieurstudium Ihren beruflichen Werdegang geprägt?

Das Ingenieurstudium hat meine Herangehensweise an ein technisches Arbeitsumfeld definitiv verbessert. Das Schöne an einem Ingenieurstudium ist, dass man nicht von vornherein an ein bestimmtes Arbeitsumfeld gebunden ist, sondern es sich selbst aussuchen kann, wenn man es durch Praktika oder durch die Synergien, die die Universität mit den Unternehmen hat, besser kennenlernt (und wenn man sich selbst besser kennenlernt!). Ich bin fest davon überzeugt, dass jeder, der sich für ein Ingenieurstudium entscheidet, eine natürliche Neigung zum Gestalten, Konstruieren, Entwerfen und Lösen hochkomplexer Probleme mitbringt, ganz gleich, in welchem Arbeitsumfeld er tätig sein wird.

Sind oder waren Sie Mentorin für andere und wenn ja, welchen Rat würden Sie Frauen geben, die Ingenieurin werden wollen?

Ich habe einen Studenten bei der Vorbereitung seiner  Diplomarbeit betreut. Natürlich sind die Perspektiven und Probleme als Student ganz andere als in der Arbeitswelt. Auch die Verantwortung ist eine andere. Aber es war schön, die Gefühle und Ängste des Studentenlebens aus einer anderen Perspektive zu erleben.

Was kann ein Unternehmen Ihrer Erfahrung nach tun, um weibliche Talente anzuziehen und zu halten?

Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass das Unternehmen den Menschen in seinen Mitarbeitern erkennt. Eine Person, die innerhalb des Teams, aber auch außerhalb des Arbeitsumfelds Verantwortung trägt. Dies kann sich dann in Maßnahmen der betrieblichen Sozialfürsorge niederschlagen, in Dienstleistungen für die  Beschäftigten und ihre Familien oder auch nur in der Annahme einer Abwesenheitsmitteilung in letzter Minute, wenn Sie am Montagmorgen aufwachen und Ihr Kind Fieber hat. Ich hatte nie das Gefühl, von meinem Vorgesetzten oder dem Unternehmen im Allgemeinen verurteilt zu werden, auch nicht, als ich ihnen zum Beispiel ein knappes Jahr nach meiner Einstellung bei Enerblue mitteilte, dass ich schwanger war. Hier ist es nicht ungewöhnlich, dass Manager mitten am Tag die Arbeit verlassen, um zur Tanzaufführung oder zum Schulfest ihrer Kinder zu gehen.

Gibt es Strategien, die  Frauen helfen können, in einem männerdominierten  Umfeld eine  stärkere Rolle zu spielen?

"Für sich selbst einzustehen“. Wir sind Frauen und von Natur aus daran gewöhnt, unser Territorium zu verteidigen. Wenn wir uns ein Ziel setzen, sind wir in der Lage, mit Zähnen und Klauen für den Sieg zu kämpfen.

Gibt es Ihrer Meinung nach Hindernisse für Frauen, die eine Karriere im Ingenieurwesen anstreben?

Die einzigen Hindernisse, die ich hervorheben möchte, sind die Vorurteile, die in dieser Welt immer noch vorherrschen, und die Zahlen belegen dies. Obwohl die Tendenz in Italien steigend ist, haben nur 16 % der Frauen ein Diplom/einen Abschluss in MINT-Fächern, während es bei den Männern etwa 35 % sind.

Welche Botschaft möchten Sie Mädchen vermitteln, die diesen Weg einschlagen?

Die Botschaft, die ich Mädchen, die Ingenieurin werden wollen, mitgeben möchte, ist, immer daran zu glauben. Für jedes Problem, ob einfach oder schwierig, können wir eine Lösung finden. Auch wenn es darum geht, einen engen Zeitplan für ein Projekt einzuhalten und gleichzeitig den Übergang der Kinder in eine neue Schule erfolgreich zu  meistern.